Tag 14: Mi. 16.3.
Bartolomé - Santiago

Kurz vor 6 klingelte diesmal der Wecker. Die oft besuchte und wunderschön gelegene Insel Bartolomé stand auf dem Programm. Schon halb 7 landeten wir auf der Insel. Bartolomé ist sehr klein. Vor dem Landungssteg im Wasser begrüßten uns die ersten Pinguine. Auf der Insel kann man den 114m hohen Aussichtspunkt besuchen. Auf dem Weg da hoch sieht man eine Lavalandschaft, die die Insel zu einem fremden Planeten werden lässt. Von ganz oben hat man einen wunderschönen Blick auf den Pinnacle Rock, eine hohe Felsnadel, und auf die große Insel Santiago. Beim Abstieg kamen uns dann die ersten schwitzenden Touristenmassen entgegen.

Dann gab es Frühstück. Gegen halb 9 fuhren wir nach Bartolomé zum Schnorcheln zurück. Vorher liefen wir noch einen kurzen Weg zum Strand auf der anderen Seite. Hier konnten wir Geisterkrabben und die Gelege von Grünen Meeresschildkröten sehen. Dann ging das Schnorcheln direkt am Pinnacle Rock los. Diesmal waren wir schlauer und schnorchelten mit T-Shirt, da konnte uns die Sonne nichts anhaben. 
Zum ersten Mal kam die Unterwasserkamera zum Einsatz. Da ich fast alles knipste, was mir in den Weg schwamm, war der Film danach fast voll. Es war ein wahnsinniges Erlebnis, durch die Felsformationen zu schwimmen. Viele Fische (z.B. Galápagos-Kaiserfisch (1)) und Seeigel konnten wir bewundern.

(1)

Man kann die Fische fast anfassen, sie haben keine Angst vor den Menschen. Wir schwammen durch riesige Fischschwärme. Es war sehr beeindruckend, wie im Fernseher.

 Die Krönung waren ein Barrakuda, ein Adlerrochen und 2 Weißspitzen-Hundshaie.

Das erste Mal Haie in freier Wildbahn, das ist schon ein merkwürdiges Gefühl! 

Vor dem Mittag besuchten wir dann noch die Insel Santiago. Sie ist die viertgrößte Insel im Archipel. In der Sullivan Bay läuft man über 110 Jahre alte Lava. Zig km² groß ist die knallschwarze Lavafläche. Die Mittagssonne brannte wie die Hölle auf dem dunklen Zeuchs. Höchstens 5 Sekunden konnte man die Lava berühren, dann verbrannte man sich die Hand. Die Meerechsen schien das überhaupt nicht zu stören. Sie lagen fett und faul auf der Lava an der Küste.

Krabben gab es auch wieder zu sehen. Wir wanderten eine halbe Stunde über die Lava und sahen fast alle Formen, die sie hervorbringen kann. Stricklava, Blocklava, Lavatunnel und Hornitos (kleine explodierte Gasblasen an der Oberfläche). So war es wieder mal möglich, sich ein Bild von den gewaltigen Naturkräften zu machen.

Vor der Küste der Insel kreuzten wieder die Galápagos-Pinguine, die einzigen Pinguine der Welt, die sich soweit in den Norden vorwagen und sogar knapp nördlich des Äquators vorkommen (in freier Wildbahn, versteht sich).  
Nach dem Mittagessen fuhr unser Boot in Richtung Südküste Santa Cruz'.

Der Nachmittag verlief sehr ruhig. Nach der Passage zwischen den Inseln Baltra und Santa Cruz wurde entweder das Meer rauer, oder die Geschwindigkeit des Schiffes erhöhte sich, oder beides. Jedenfalls schaukelte das Boot so, dass man sich beim Abendessen mit der Gabel fast die Augen ausstach. Mindestens der Hälfte von uns war ziemlich unwohl in der Magengegend. 2x schwappten die Wellen derartig über die Reling, dass der gesamte vordere Teil des Schiffes nass war . Mit dem Schweizer Stefan stand ich dann vorn in der Spitze des Schiffs und schaute mir das Treiben der Wellen an. So wie das Schiff schwankte, sah es im Dunkeln wie in einem Horrorfilm aus.

Gegen 21 Uhr kamen wir dann im Hafen von Puerto Ayora auf Santa Cruz an. Einige Leute gingen noch in die Stadt ein paar Bars auftun. Wir aber krochen ins Bett. Inga hatte sich gerade vom Schaukeln erholt und mir brannte die Haut von der Sonne.

 

   

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