Tag 4: So. 6.3.
Ingapirca
Wir standen wieder zeitig auf. Halb 8 waren wir hellwach. Da sonntags alle Geschäfte und Museen zu haben, entschieden wir uns kurzfristig nach Ingapirca zu fahren. Das ist die größte und bedeutendste Inkaruinenstätte, die es in Ecuador gibt. Im Verhältnis zu peruanischen Stätten ist sie eher sehr klein. Beim Bäcker holten wir uns noch schnell Brötchen und Gebäck, da es im Hotel kein Frühstück gibt.
Für die relativ kurze Strecke von 80 km braucht der Bus über
2 Stunden. Er hielt an jeder Ecke an und nach einer Stunde platzte er vor
Fahrgästen fast aus
allen Nähten. Das hielt den Fahrer aber nicht davon ab, jeden LKW, Bus und PKW
an allen möglichen und vor allen unmöglichen Stellen zu überholen. Ich hatte
das Gefühl, immer mit den schnellsten Bussen zu fahren! Und das mit dieser
Ladung und noch mal 1000 Höhenmeter rauf, runter und wieder rauf!
Jedenfalls erreichten wir Ingapirca gegen Mittag. Wie schon geschrieben, ist es
nicht so sehr beeindruckend, aber die Ruinen liegen recht idyllisch auf einem
Bergvorsprung in 3160m Höhe. Man hat einen schönen Ausblick auf die Berge und
Täler der Umgebung. Auch grasten eine ganze Menge Lamas zwischen den Ruinen.
Der Sonnentempel der Anlage wurde von den Inkas zwischen 1450 und 1480 gebaut. Aber schon vorher waren hier spirituelle Gebäude vorhanden, erbaut von den Cañari, deren Nachkommen auch heute noch in der Umgebung leben. Ein kleines Museum erklärte noch ein paar Details über die Entdeckung der Ruinen und zeigte Ausstellungsstücke, die beim Graben in Ingapirca gefunden wurden.
Auf dem Rückweg wurden wieder einige Leute mit viel Gepäck in Cañar aufgesammelt, die wohl dort auf dem Markt gewesen waren. Schon vom Bus aus konnte man den unglaublichen Trubel in der ganzen Stadt (oder Dorf?) sehen. Das Wetter war besser heute, aber Sonne war nur ganz kurz da. Es regnete wenigstens nicht. Trotzdem war mein Gesicht abends völlig verbrannt von der Hochgebirgs-UV-Strahlung.
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