Tag 9: Sa. 24.8.
Sucre, Cal Orcko

Gut ausgeschlafen packten wir unsere Rucksäcke. An der Rezeption trafen wir Mikael und Marlene, die beiden Dänen. Sie wollten gerade eine Tour für morgen nach Tarabuco buchen. Sonntags ist dort immer großer Markt. Wir buchten die Tour gleich mit ihnen.

Dann machten wir uns auf zum Instituto Cultural Boliviano - Aleman (ICBA) auf. Dort angekommen war uns schon mal wieder recht warm. 400 m bergauf mit Gepäck schleifen, und das vor dem Frühstück. Das gab es dann auch gleich im Café Berlin. Das Beste bis jetzt. Kaffee, Saft, Fruchtsalat mit Joghurt, Brötchen, Marmelade, Schinken, Käse, Tomaten und Paprika. 2,25 Euro ist der Preis. Dann entdeckten wir auch gleich Gerd, der uns zum Zimmer führte.

Heute wollten wir nach Cal Orcko fahren. Dort gibt es viele riesige Dinosaurierspuren anzusehen. Deswegen gingen wir gleich zum Reisebüro nebenan. Es gab noch einen zweiten Grund, nämlich eine Trekkingtour. Die Frau im Reisebüro erklärte uns einige Routen mit Hilfe einer Deutschen, die dort wohl ab und zu mal aushilft. Wir buchten eine Eintagestour für Montag und bezahlten 30 $ pro Mann.

Für die Dinosaurierspuren muss man sich nur zu bestimmten Zeiten an die Kathedrale stellen und sich von einen peinlichen Dino - Truck mitnehmen lassen. Und das taten wir dann auch. Auf dem Pick Up fuhren wir nach Cal Orcko. Die Spuren wurden in einem Zementwerk 8 km nördlich von Sucre Mitte der 90er Jahre entdeckt. Ein Guide führte uns dann etwa eine Stunde durch das Gelände und erklärte uns eine Menge. Die Spuren sind an einer fast senkrechten Wand mehr als 50 m hoch vor einigen Millionen Jahren eingetreten worden. Beim Zusammenfalten der Anden wurde der Erdboden senkrecht aufgestellt, sodass man meinen könnte, die Saurier laufen wie Spinnen die Wand hoch. Der größte Abtritt ist ca. 75 cm im Durchmesser. Die ganze Wand ist vielleicht einen Kilometer lang.
Dabei knallte die Sonne wieder gnadenlos auf den hellen Zement.

Nach der Rückfahrt standen schon wieder mindestens 5 Jungen am Ankunftsort, um unsere eingestaubten Schuhe zu putzen. Bei so einem Dino - Truck müsste man doch eine Menge Geld machen könnten.
Wir suchten lieber eine Post auf, um endlich unsere Karten loswerden zu können. Briefkästen gibt es im ganzen Land nicht. Aber die Post hat Sonnabend Nachmittag noch auf. Die Deutsche Post möchte ich da lieber gar nicht erwähnen.

Dann gingen wir noch in ein Café und aßen etwas Süßes. Vor einer Nachmittagsruhepause schauten wir in die prunkvolle Kirche Santo Domingo. Kirchen gibt es in der Stadt massenhaft. Die Häuser sind alle schneeweiß, alles Zeichen der Kolonialzeit. Im ICBA war dann erst mal relaxen angesagt. Auch mit Gerd redeten wir noch eine Weile. Er hatte ziemliche Kopfschmerzen, wahrscheinlich wieder die Umstellung auf die Höhe. Ein paar Tage vorher war er noch in Deutschland.

Das Klima in Sucre ist dem von Cochabamba ähnlich und so wird es nach Sonnenuntergang auch schnell kühl. Kurz vor 19 Uhr gingen wir wieder in unser gestriges Hotel, Marlene und Mikael abholen. Den Tag vorher hatte ich ein schweizer Restaurant gesehen, in dem heute Abend Anden - Livemusik stattfinden sollte. Die beiden waren leicht zu überzeugen und so wurde es ein überaus netter Abend. Wir aßen ein Fleisch- und ein Käsefondue zusammen und tranken noch 2 Flaschen bolivianischen Rotwein, der seinen chilenischen und argentinischen Brüdern doch um einiges hinterher steht.
Halb 10 spielte die Band und verbreitete eine Superstimmung. Mit den Beiden quatschten wir noch bis nach 12 Uhr und eine CD kauften wir auch noch. Ob das drauf ist, was wir hoffen, wird sich in Deutschland zeigen. Es war ein teurer Abend: 23 Euro + 10 Euro für die CD. Urlaub.
Zwischendurch entdeckten wir am Nachbartisch die Frau aus dem Reisebüro. Wir erzählten den Dänen von der Tour und fragten sie, ob sie mitkommen wollten. Sie hatten nichts dagegen und so fragten wir bei der Reisebürofrau, ob das ginge. Kein Problem, morgen Abend 18 Uhr sollen wir alle noch mal im Reisebüro vorbeikommen. Etwas undeutscher Service, Sonntag Abend.

 

  

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